Die Santander Consumer Bank AG ist ein deutsches Kreditinstitut in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft mit Sitz in Mönchengladbach. Sie ist eine hundertprozentige Tochter der spanischen Banco Santander.
Schwerpunkt des Unternehmens ist die Vergabe von Konsumentenkrediten für Fahrzeuge, Hausrat und Reisen. Oft bestehen direkte Kooperationen mit Handelshäusern, die die Finanzierungen als Absatzförderungsinstrument nutzen. Die Santander Consumer Bank weist einen Kreditbestand in Höhe von 17,3 Milliarden Euro auf und hat über 5,3 Millionen Kunden (lt. Geschäftsbericht 2008).
Ein weiterer Geschäftsbereich ist das Filial- und Direktbankgeschäft mit Privatkunden. Die Santander Consumer Bank AG unterhält in Deutschland derzeit 100 Filialen sowie acht Händler-Vertriebs-Center (HVC) in den Ballungsräumen Hamburg, Frankfurt, Leipzig, München, Hannover, Berlin und Stuttgart. In Österreich verfügt die Bank über 3 Filialen. Daneben gibt es eine Zweigniederlassung der Santander Direkt Bank in Mönchengladbach. Sämtliche Bankdienstleistungen werden auch direkt via Online- und Telefon-Banking angeboten. Für Sparer hat sich die Bank durch überdurchschnittlich hohe Zinsen einen Namen gemacht.
Die Santander Consumer Bank AG ist Mitglied im Cashpool und im Bundesverband deutscher Banken.
Unter den 100 größten Banken in Deutschland belegt die Santander Consumer Bank AG den Platz 56 (Stand 2007) laut der Fachzeitschrift die Bank.
Geschichte
Historisches Firmenlogo
Die Bank wurde 1957 als Curt Briechle KG Absatzfinanzierung vom gleichnamigen Kaufmann in Mönchengladbach als Absatzfinanzierungsgesellschaft für Autos gegründet. Im Jahr 1968 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und in Bankhaus Centrale Credit AG umfirmiert. 1987 erwarb die spanische Großbank Banco Santander Central Hispano (BSCH) die Bank zu 100 % und benannte sie in CC-Bank AG um. Im Jahr 1988 erwarb die Royal Bank of Scotland 50 % der Aktien der CC-Bank. Im Jahr 1996 kaufte die Santander Central Hispano die Aktien von der Royal Bank of Scotland wieder zurück. 2002 fusionierte die in Köln beheimatete AKB Privat- und Handelsbank mit der CC-Bank AG. Die Kölner Hauptverwaltung am Friesenplatz wurde aufgelöst. Im Jahr 2003 wurde sie mit der ebenfalls zur BSCH-Gruppe gehörenden Santander Direkt Bank AG verschmolzen. Zum 1. Oktober 2004 wurde der Marktauftritt der Bank der spanischen Muttergesellschaft angepasst. Seitdem hieß die Marke Santander Consumer CC-Bank; die offizielle Firmierung lautete aber weiterhin CC-Bank AG. Zum 1. September 2006 erfolgte dann auch die offizielle Umfirmierung im Handelsregister von CC-Bank AG in Santander Consumer Bank AG. Auch verschwand mit der Umfirmierung der Zusatz CC-Bank aus dem Markenauftritt. Im Jahr 2007 firmierte die Muttergesellschaft um zur Banco Santander S.A. Die Eintragung in das lokale Handelsregister erfolgte mit Wirkung vom 13. August 2007. Zum 1. Juli 2008 hat die Santander Consumer Bank das Konsumentenkreditgeschäft der Royal Bank of Scotland, die RBS (RD Europe) GmbH, übernommen. Damit hat sie ihr Portfolio um die "ComfortCard", eine Kundenkarte zur Sofortfinanzierung von Konsumgütern, erweitert.
Neubau der Hauptverwaltung
Da nach der Fusion mit der AKB Bank die Mitarbeiterzahl auf über 1300 stieg, und diese an fünf verschiedenen Lokationen in Mönchengladbach arbeiteten, wurde 2003 in Absprache mit der Muttergesellschaft beschlossen, in Mönchengladbach eine neue Hauptverwaltung zu bauen.
Im März 2005 wurde an der Karmannsstraße in Mönchengladbach mit den Bauarbeiten begonnen. Zielsetzung war es, in der neuen Hauptverwaltung alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zentral an einem Standort zusammenzuführen. Bis Mitte 2007 waren alle Umzüge abgeschlossen.
In dem Gebäude, das von Hentrich-Pentschnigg & Partner (HPP) geplant wurde, sollen die Mitarbeiter der Santander Consumer Bank mit dem sogenannten „New-Work-Konzept“ arbeiten. Dabei ist den Mitarbeitern kein fester Arbeitsplatz mehr zugewiesen; sie müssen sich morgens einen freien Schreibtisch „suchen“, um an diesem für einen Tag zu arbeiten.
Am 1. Juni 2007 wurde die neue Hauptverwaltung offiziell eröffnet. Aktuell sind dort rund 1.200 Mitarbeiter beschäftigt.
Organisation
Die Santander Consumer Bank AG ist eine 100-prozentige Tochter der spanischen Grupo Santander und ist dort innerhalb der Santander Consumer Finance angesiedelt. In Deutschland gehören folgende Gesellschaften dazu:
Santander Consumer Holding GmbH
Santander Consumer Finance Germany GmbH
Santander Direkt Bank
Santander Consumer Leasing GmbH
Santander Consumer Debit GmbH
isban DE GmbH
produban DE GmbH
geoban DE GmbH
Santander Service GmbH
Santander Consumer autoboerse.de AG
Santander Financial Services GmbH
Alle IT-Dienstleistungen der Santander Consumer Bank AG und der angeschlossenen Töchter werden durch die isban DE GmbH geleistet. Die isban DE ist zum momentanen Zeitpunkt eine 100-prozentige Tochter der Santander Consumer Bank.
Unter der Marke isban sind weltweit alle Tochterunternehmen der Grupo Santander zusammengefasst, die sich mit IT-Dienstleistungen befassen.
Außerdem gehört die Online-Finanzierung CarCredit.de zur deutschen Santander-Gruppe.
Des Weiteren betreut die deutsche Gruppe noch die Dependance in Österreich (Santander Consumer Bank Austria, Santander Consumer Leasing Austria).
Einlagensicherungsfonds
Die Santander Consumer Bank ist dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken e.V. angeschlossen. Die Sicherungsgrenze kann im Internet unter www.bdb.de/einlagensicherung abgefragt werden.
Quelle: Wikipedia.de
19 Haziran 2009 Cuma
Deutsche Bank
Die Deutsche Bank AG ist das nach Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl größte Kreditinstitut Deutschlands. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main ist als Universalbank tätig und betreibt bedeutende Niederlassungen in London, New York City, Singapur und Sydney. Die Bank entwickelte sich im 20. Jahrhundert unter anderem durch Übernahmen und Fusionen in Deutschland (1914–1929, 1957) sowie in Großbritannien und den Vereinigten Staaten (ab 1989) zur Großbank. Im deutschen Privatkundengeschäft hat sie jedoch (2007) einen Marktanteil von lediglich etwa 6 %.
Entwicklung
Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main; im Volksmund werden die beiden Hochhäuser auch als „Soll“ und „Haben“ bezeichnet.
Zu Beginn wurde das Unternehmen von einem Direktorium geleitet. Der Verwaltungsrat hatte jedoch weitreichende Kontroll- und Entscheidungsrechte. Erst die Aktienrechtsreform von 1884 brachte die heute noch übliche Aufgabenteilung zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. Seitdem wurde der Vorstand von einem Vorstandssprecher geleitet, was die Rolle des Primus inter Pares verdeutlichen soll. Auch war es üblich, Entscheidungen einstimmig zu treffen. Die Umbenennung des Verwaltungsrates in Aufsichtsrat setzte die Bank erst nach Ausscheiden des langjährigen Vorsitzenden Adelbert Delbrück im Jahr 1889 um.
Im Januar 2002 beschloss die Deutsche Bank eine Änderung ihrer Führungsstruktur. Der Vorstand, bis dahin traditionell elfköpfig, konzentriert sich seitdem auf Strategie und Kontrolle, während das neue, offiziell unter dem Vorstand angesiedelte Gremium, das Group Executive Committee (GEC), im operativen Geschäft entscheidet. Dem GEC gehören neben dem Vorstand die Konzernbereichsleiter an, womit insbesondere die für das Investmentbanking und das internationale Geschäft verantwortlichen Londoner Deutschbanker erheblich an Einfluss gewonnen haben. Dies passt zu der schon unter Hilmar Kopper erdachten Strategie, das Unternehmen von einer deutschen Filialbank zum Weltkonzern umzubauen.
Am 1. Februar 2006 brach die Bank mit der Tradition des Vorstandssprechers und ernannte Josef Ackermann im Rahmen seiner Vertragsverlängerung zum Vorstandsvorsitzenden. Begründung war, dass man sich den allgemeinen Gepflogenheiten anpassen wollte.
Aufbauorganisation
Die Aufbauorganisation des Deutsche Bank Konzerns entspricht einer doppelten Matrix. Auf Konzernebene gibt es neben dem Vorstandsvorsitz drei zentrale Querschnittsfunktionen. Daneben besteht eine zentrale Verantwortung für die einzelnen Regionen, in denen die Deutsche Bank vertreten ist. Das operative Geschäft wird in Sparten geführt, die in Unternehmensbereiche und in einer weiteren Untergliederung zum Teil in Geschäftsbereiche unterteilt sind. Alle Leiter dieser Führungsorganisation bilden gemeinsam das Group Executive Committee des Konzerns.
Geschichte
Von 1870 bis zu Industrieprojekten 1880–1890
Seit dem Frühjahr 1869 hatte Adelbert Delbrück vergeblich versucht, das Bankhaus Mendelssohn von seiner Idee, eine große Bank zu schaffen, hauptsächlich für den überseeischen Handel, die uns unabhängig von England machen soll, zu überzeugen. Zuspruch fand er dagegen beim weitgereisten Bankier und Politiker Ludwig Bamberger, der zu jener Zeit südamerikanische und ostasiatische Kreditgeschäfte über London abwickeln musste und so das von Delbrück angesprochene Problem am eigenen Leib zu spüren hatte. Bamberger schrieb später in seinen Erinnerungen:
Diese Erfahrungen gaben den Anstoß, dass, als Ende der sechziger Jahre, bei meinem ersten längeren Aufenthalt in Berlin Adelbert Delbrück, der Chef des Bankhauses Delbrück, Leo & Co., mir von dem Unternehmen einer zu gründenden Deutschen Bank sprach mit der Aufforderung, mich an deren Bildung und Organisation zu beteiligen, ich willig darauf einging im Hinblick auf die dem deutschen Bankwesen nach transatlantischen Gebieten zu erobernde Ausdehnung, für die ich mir einige Kenntnisse zutraute.
In den nächsten Monaten warben Delbrück und Bamberger um weitere Unternehmer, die sich an dem Projekt beteiligen wollten. Dem Gründungskomitee gehörten schließlich an:
Hermann Zwicker (Bankhaus Gebr. Schickler, Berlin)
Anton Adelssen (Bankhaus Adelssen & Co Berlin)
Adelbert Delbrück
Heinrich Hardt (Hardt & Co., New York, Berlin)
Ludwig Bamberger
Victor Freiherr von Magnus
Adolph vom Rath (Bankhaus Deichmann & Co., Köln)
Gustav Kutter (Bankhaus Sulzbach, Frankfurt)
Gustav Müller (Württembergische Vereinsbank, Stuttgart)
Im Juli 1869 verabschiedete das Komitee eine Denkschrift, in der es hieß:
Die deutsche Flagge trägt den deutschen Namen jetzt in alle Welttheile, hier wäre ein weiterer Schritt getan, dem deutschen Namen in ferneren Gegenden Ehre zu machen und endlich Deutschland auf dem Felde der finanziellen Vermittelung eine Stellung zu erobern, - angemessen derjenigen, die unser Vaterland bereits auf dem Gebiete der Civilisation, des Wissens und der Kunst einnimmt. (...) Aber nicht ausschließlich deutsche Mitwirkung braucht dies Unternehmen zu stützen, das sich auf den cosmopolitischen Standpunkt stellen sollte.
Diese Denkschrift wurde dem Antrag auf Konzession zur Aktiengesellschaft, die bisher in Preußen nur einem Bankhaus, dem A. Schaaffhausen’schen Bankverein erteilt worden war, beigefügt.
Der Hauptsitz des Unternehmens sollte sich in Berlin befinden, nicht zuletzt, weil die Gründung der Deutschen Bank einem wahrhaft patriotischen Gedanken entsprungen sei.
Diese von Anfang an zugleich ökonomischen (...) und nationalen (...) Ziele schienen ausschlaggebend für die Erteilung der Konzession gewesen zu sein, jedenfalls wurde vom preußischen Handelsministerium bereits zwölf Tage nach der Gründungsversammlung, die am 22. Januar 1870 stattgefunden hatte, ein Vorbescheid herausgegeben. Das Verfahren war von Minister Itzenplitz und dem wohlwollenden Reichskanzler Otto von Bismarck vorangetrieben worden. Itzenplitz schrieb am 10. Februar 1870 an Bismarck:
Verfolgt und erreicht die Deutsche Bank ihren Zweck, so kann sie in der That von großer Bedeutung für die Entwicklung der Handelsverhältnisse werden. Von Wichtigkeit erscheint es uns, dass eine solche Gesellschaft in Berlin ihren Sitz hat.
Genau vier Wochen später, am 10. März, wurde durch allerhöchsten Erlass Sr. Majestät des Königs von Preussen das Gründungsstatut der Deutschen Bank genehmigt. Dieser Tag gilt als offizielles Gründungsdatum der Aktiengesellschaft. Das Aktienkapital betrug 5 Millionen Taler (15 Millionen Mark, heutiger Gegenwert ca. 1 Milliarde €).
Die Öffentlichkeit sah die Neugründung zunächst sehr kritisch. So bezweifelte die bissige Frankfurter Wirtschaftszeitung „Der Aktionär“ die Fähigkeit der Gründer ein derartiges Institut den modernen Anforderungen entsprechend zu leiten (...), selbst wenn es wahr sein sollte, dass die Bank bei den Riffpiraten, den Kaffern und bei den Schwarzfuß-Indianern Kommanditen errichten will.
Am 9. April 1870 nahm die Deutsche Bank ihren Geschäftsbetrieb in den eher bescheidenen Räumen in der Französischen Straße 21 auf.
Die ersten Direktoren waren Wilhelm Platenius, Georg von Siemens und Hermann Wallich.
Wie sich herausstellte, war Berlin für das internationale Geschäft weniger gut geeignet als etwa Hamburg oder Bremen. So entschloss man sich im Juli 1871, eine erste Zweigstelle in Bremen zu eröffnen. Ein Jahr später folgte Hamburg. Auch schien es notwendig, in der Welthandelsmetropole London präsent zu sein. Dies führte 1871 zur Gründung der „German Bank of London“, an der die Deutsche Bank zu über 40 % beteiligt war. Nachdem sich die Neugründung als verlustträchtig erwies, entschied man sich 1873 für die Eröffnung einer eigenen Zweigstelle („Deutsche Bank (Berlin) London Agency“). 1879 verkaufte man schließlich die Anteile an der „German Bank of London“ mit einem Verlust von 117.000 Mark.
Auch das Asiengeschäft, in das die Deutsche Bank 1872 mit der Eröffnung von Filialen in Shanghai und Yokohama eingestiegen war, brachte Verluste, da das Betriebskapital in Asien auf Silbervaluten beruhte, die 1873 entwertet wurden. 1875 mussten die Zweigstellen wieder geschlossen werden.
Von 1872 bis 1877 bzw. 1882 beteiligte sich die Deutsche Bank als Kommanditist bei Firmen in Paris und New York City.
1886 wurde mit der Gründung der Deutschen Übersee-Bank ein Schritt zur Erschließung des südamerikanischen Marktes gemacht, der auch einen Kurswechsel der Unternehmensstrategie erkennen lässt: War unter Adelbert Delbrück, der 1889 seinen Hut als Aufsichtsratsvorsitzender genommen hatte, versucht worden, den internationalen Markt langsam und mit der Gründung eigener Filialen zu erobern, so bemühten sich Hermann Wallich und Georg von Siemens, die nicht mehr den traditionellen Privatbankier darstellten, sondern zukunftsorientiert als Manager fungierten, den Überseemarkt durch Tochterinstitute zu beherrschen. Mit dieser neuen Form des Auslandsengagements entwickelte sich das Geschäft mit regelmäßigem, befriedigendem Fortschritt.
Davon zeugte u. A. auch der Bezug der prächtigen, neuen Zentrale 1879. Diverse Übernahmen, darunter die des Berliner Bankvereins (1876), der Deutschen Union-Bank (1876) und des Frankfurter Bankvereins (1886) ließen die Deutsche Bank zur größten des Deutschen Kaiserreiches aufsteigen, die großen Rivalen von Disconto-Gesellschaft und Dresdner Bank konnte man bereits 1876 hinter sich lassen.
Das Inlandsgeschäft beruhte vor allem auf den großen Depositenbeständen (1910: 558 Mio. Mark). Hermann Wallich sah dies als einzige Möglichkeit für dauerhafte Profilierung im Inland. Er warnte vor „verkappten Speculationen“ und lehnte es ab „den Schwerpunkt unseres Wirkungskreises in der Börse zu suchen.“
In der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg war der Ausbau des Filialnetzes nur ein zweitrangiges Ziel und alle wichtigen Geschäfte wickelte man über die Berliner Zentrale ab. Dennoch folgten auf Filialeröffnungen in Bremen und Hamburg auch Zweigstellen in Frankfurt (1886), München (1901), Leipzig (1901), Dresden (1901), Nürnberg; und Augsburg (1906).
Georg von Siemens legte seit dem Ausstieg Delbrücks sein Hauptaugenmerk auf den internationalen Geldverkehr einerseits (darunter besonders Südamerika und Ostasien, das Osmanische Reich, sowie in geringerem Maße die Deutschen Kolonien) und einen engen Kontakt zur deutschen Industrie andererseits. So war die Deutsche Bank seit 1874 das Kreditinstitut der Firma Krupp, später auch für die Textilindustrie. 1881 beteiligte sich die Deutsche Bank in Höhe von 2,5 Mio. Mark an der Übernahme der „Aktien-Gesellschaft für Anilinfabrikation“ (Vorläufer Gesellschaft der "BASF"). Weitere Großkunden waren Bayer (seit 1886) und BASF. Als Großaktionär hielt die Deutsche Bank Anteile der Firmen AEG (1887 hatte man deren Gründung finanziert) und Siemens & Halske. Des Weiteren war die Deutsche Bank auf Anraten Werner von Siemens' im Aufsichtsrat der Mannesmann-Röhrenwerke seit 1890 vertreten und hielt Mannesmann-Aktien im Wert von 3 Mio. Mark. Außerdem finanzierte das Institut die Umwandlung der Siemens-Schuckertwerke in eine Aktiengesellschaft
1909 wechselte Carl Klönne in den Vorstand der Deutschen Bank. Siemens war es gelungen, einen der profiliertesten Experten für Unternehmensfinanzierung insbesondere im Bereich der westdeutschen Kohle- und Stahlindustrie für das Institut zu gewinnen. Mit ihm begann nicht nur eine enge Zusammenarbeit mit der Essener Credit-Anstalt (1903), sondern zu Klönnes angestammten Großkunden, darunter der Bochumer Verein, der Schalker Verein, die Harpener Bergbaugesellschaft und der Essener Bergwerksverein König Wilhelm. Das Industriegeschäft war dank Klönne erstmals auf eine breite Grundlage gestellt. Klönne pflegte auch einen regen Briefverkehr mit August Thyssen.
Währenddessen entwickelte sich das Überseegeschäft in rasanter Geschwindigkeit. Hatte die Deutsche Überseeische Bank 1893 noch knapp 1,7 Mrd. Mark Umsatz gemacht, so betrug er 1899 5,6 Mrd. Mark und 1913 fast 22 Mrd. Mark. Die Banco Alemán Transatlántico erwies sich als wichtige Stütze des Geschäfts der Deutschen Bank. Die gute Entwicklung in Argentinien, woher 1900 20 % der Weltproduktion an Weizen stammten, ließ auf weiteres Wachstum am boomenden Südamerika-Markt hoffen.
Als 1895 die Disconto-Gesellschaft die Bank für Chile und Deutschland mit Filialen in Berlin und Valparaíso gründete, zögerte auch die Banco Alemán Transatlántico nicht lange mit einer Filialeneröffnung in Chile. Die dezentrale Wirtschaftsstruktur Chiles machte die Eröffnung weiterer Zweigstellen notwendig, 1897 in Iquique und Santiago de Chile. Trotz der großen Wirtschaftskrise in Chile 1898 wurde das Filialnetz immer engmaschiger, als Concepción und Valdivia folgten. Auch in Argentinien wurden weitere Niederlassungen gegründet, bis zum Ersten Weltkrieg in Bahia Blanca, Cordoba, San Miguel de Tucumán, Bell-Ville, Mendoza und Rosario. Schließlich folgte die Expansion nach ganz Lateinamerika: Mexiko (1902), Peru und Bolivien (1905), Uruguay (1906) und Brasilien (1911, São Paulo und Rio de Janeiro).
Zur Ergänzung wurde mit einem weiteren Tochterinstitut, der Zentralamerika-Bank, der mittelamerikanische Markt versorgt. Initiator dieser beispiellosen Expansion war Ludwig Roland-Lücke, von 1894 bis 1907 Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und Direktor der Deutschen Überseeischen Bank. Ein gemeinsames Projekt von Deutscher Bank und der AEG, die Deutsch-Überseeische Elekticitäts-Gesellschaft (1898 ins Leben gerufen) war bereits 1909 das größte Stromversorgungsunternehmen Argentiniens und warf satte Gewinne ab.
Nach dem Scheitern der eigenen Filialen in Ostasien startete man 1899 mit der Gründung der Deutsch-Asiatischen Bank, einer weiteren Tochterfirma, einen neuen Anlauf auf den Markt des Fernen Ostens. Dies bedeutete auch das erste gemeinsame Projekt mit der Disconto-Gesellschaft, deren Geschäftsführer Adolph von Hansemann die Neugründung angeregt hatte. Das in Shanghai ansässige, neue Institut, das sich am Anfang auf Handelsfinanzierung beschränkte, hatte zu Beginn mit starker (vor allem britischer) Konkurrenz zu kämpfen. Bis 1913 entwickelte sich die Deutsch-Asiatische Bank mit Erfolg und es konnten sieben Zweigstellen in China (darunter auch Hongkong und Tsingtao), zwei in Japan (Yokohama und Kobe), sowie jeweils eine in Singapur und Kalkutta eröffnet werden. Die Deutsch-Asiatische Bank war die Vorgängerin der Deutschen Bank (Asia Pacific), die bis heute als Konzerntochter der Deutschen Bank in großem Stil im asiatischen Raum agiert.
Georg von Siemens sah ebenso auf dem amerikanischen Markt große Chancen. 1883 schrieb er an Kilian von Steiner:
„Ich glaube, dass wir in Berlin auch an die amerikanischen Sachen heranmüssen, schließlich liegt uns Amerika näher als Italien, trotz des Gotthards“
So freute er sich ganz besonders, als er noch im selben Jahr auf die pompöse Eröffnungsfeier der Northern Pacific Railroad eingeladen wurde. Vom redegewandten Präsidenten der Bahnlinie, Henry Villard, und der glanzvollen Festivität geblendet, stimmte Siemens im Überschwang der Beteiligung an der in prekärer finanzieller Lage befindlichen Northern Pacific-Bahnlinie zu. Noch während der Feier verlor die Aktie beinahe die Hälfte ihres Wertes. Doch Siemens blieb bei seinem Entschluss und rief währenddessen die Deutsch-Amerikanische Treuhand-Gesellschaft AG zur Förderung deutscher Investitionen in den USA mit einem Kapital von 20 Mio. Mark ins Leben. Bis 1895 war der Northern Pacific weiter auf Talfahrt, bevor sich mit James J. Hill eine Kooperation mit der Great Northern Railway ergab. 1896 hatte der Kurs wieder seinen Einführungswert erreicht. Dennoch blieb der Northern Pacific ein Verlustgeschäft von mehreren Millionen Mark. Georg von Siemens, für den das ganze ohnehin ein herber Rückschlag war, stellte zur Deckung des finanziellen Verlustes einen großen Teil seines eigenen Vermögens bereit.
Am 27. Juni 1903 kam es zu einer Einigung zwischen dem Wiener Bankverein, der Deutschen Bank und der rumänischen Regierung: Die Deutsche Bank hatte sich entschlossen, die Mehrheit des rumänischen Erdölunternehmens Steaua Romana zu übernehmen und Arthur von Gwinner mehr Verhandlungsgeschick bewiesen, als die Vertreter von John D. Rockefellers Standard Oil Company und der Disconto-Gesellschaft. Danach folgte die Reorganisation der Erdölgesellschaft. Ein Jahr nach Erwerb von Steaua fasste die Deutsche Bank ihre gesamte Aktivität im Erölgeschäft in einer Holding zusammen, in der auch die Deutsche Petroleum-Aktiengesellschaft (DPAG) zu finden war.
Über das Engagement beim Erdöl machte Emil Georg von Stauß Karriere: 1904 noch Generaldirektor der DPAG, übernahm er 1914 die Leitung der Steaua und 1915 die Vorstandsmitgliedschaft der Deutschen Bank. Durch das Zuvorkommen beim Erwerb der Steaua verschärfte sich die Rivalität zwischen Disconto-Gesellschaft und Deutscher Bank. Zudem verkaufte Standard Oil immer dort sein Öl, wo ein Tag später die Öllieferung der Erdöl-Holding der Deutschen Bank ankommen sollte. So rentierte sich das Geschäft absolut nicht und die englischen Teilhaber der Holding bemerkten, man solle doch das Zeug lieber in den Rhein gießen. In dieser verzwickten Lage sah sich Gwinner genötigt, mit den Amerikanern zu verhandeln, was 1907 dazu führte, dass Standard Oil die deutschen Öl- und Petroleum-Preise diktieren konnte. Gwinner protestierte bei der Reichsregierung und forderte die Errichtung eines Reichspetroleummonopols, was aber bis zuletzt am Veto der Disconto-Gesellschaft scheiterte, die einen Kooperationspakt mit Standard Oil unterzeichnet hatte. Rückblickend schrieb Arthur von Gwinner:
Schließlich hat die Deutsche Bank sogar viel Geld an dem Geschäft verdient. Doch wenn ich's noch einmal zu tun hätte, würde ich die Petroleumgeschäfte als Bankmann nie wieder anrühren.
Zu den größten Industrie-Projekten der ersten Jahrzehnte zählte auch die Finanzierung der Bagdadbahn (Osmanisches Reich, 1888).
Filialnetz und Fusionen bis 1929
Zunächst wuchs das innerdeutsche Filialnetz nur langsam. Die ersten Filialen wurden in den Hafenstädten Bremen 1871 und Hamburg 1872 gegründet. 1886 wurde der Frankfurter Bank-Verein übernommen, 1892 eine Filiale in München errichtet. 1901 übernahm die Deutsche Bank das im Bau befindliche Gebäude der insolvent gewordenen Leipziger Bank, im gleichen Jahr wurden in Dresden, 1905 in Nürnberg und 1906 in Augsburg Filialen gegründet.
Die regionale Präsenz wurde zu Beginn „befreundeten“ Banken überlassen, an denen die Deutsche Bank beteiligt war. Ab 1914 fusionierte die Deutsche Bank mit einigen dieser Regionalbanken, so 1914 mit der Bergisch-Märkischen Bank in (Wuppertal-)Elberfeld und 1917 mit der Norddeutschen Creditanstalt in Königsberg und dem Schlesischen Bankverein in Breslau. Dadurch entstand mit 38 neuen Niederlassungen eine Filialbank und gleichzeitig die größte Universalbank der Welt. Während des Ersten Weltkrieges konnte die Deutsche Bank 6,5 Mrd. Mark Reichsanleihen unterbringen und zählte 1917 zu den Mitbegründern der Universum-Film-Aktiengesellschaft UFA. Diese sollte im Auftrag der Militärverwaltung das neue Medium Film zu einer effektiveren Propaganda nutzen.
In der Weimarer Republik expandierte die Deutsche Bank weiter durch Fusionen, Übernahmen oder Aktientausch mit vielen Regionalbanken, so
1920 mit der Hannoverschen Bank in Hannover, der Braunschweiger Privatbank AG, der Privatbank zu Gotha, dem Elberfelder Bankverein in Elberfeld
1922 Übernahme von Niederlassungen der Pfälzischen Bank (Ludwigshafen) in Bayern und Frankfurt.
1923 betrug die Anzahl der Niederlassungen 146. Es folgten noch
1924 die Württembergische Vereinsbank in Stuttgart,
1925 die Essener Credit-Anstalt in Essen und die Siegener Bank,
1927 die Lübecker Privatbank in Lübeck,
1928 die Hildesheimer Bank und die Osnabrücker Bank.
1929 erfolgte schließlich die Megafusion mit dem großen Rivalen, der Disconto-Gesellschaft, zur „Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft“, mit 289 Niederlassungen. In der neuen Bank gingen außerdem die Norddeutsche Bank aus Hamburg, der A. Schaaffhausen'sche Bankverein aus Köln, die Rheinische Creditbank aus Mannheim, das Bankhaus Böcking, Karcher & Cie aus Kaiserslautern sowie die Süddeutsche Disconto-Gesellschaft aus Mannheim auf.
NS-Zeit und die Folgen
Die Machtübernahme der Nazis hatte direkte Folgen in der Führung der Bank. So wurde der jüdische Vorstandssprecher Oscar Wassermann noch vor der Hauptversammlung im Juni 1933 vorzeitig entfernt und durch den assimilierten Juden Georg Solmssen (eigentlich: Salomonsohn) ersetzt, der aber seinerseits 1934 durch einen Nichtjuden ersetzt wurde.
Aus der Gründergeneration war Max Steinthal im Aufsichtsrat der Bank verblieben, schied aber 1935 aus, um der Bank "keine Schwierigkeiten zu machen". Er und seine Frau Fanny wurden später enteignet und starben 1940 mittellos im Hotel Eden Berlin. Der Vorstandsvorsitzende Josef Ackermann stellte 2008 die an diese und andere tragischen Biographien erinnernden Stipendien am Abraham-Geiger-Kolleg Potsdam ein und erntete dafür Kritik aus dem Deutschen Bundestag, weil er sich der historischen Verantwortung der Bank nicht stellen wolle.
Während der Zeit des Nationalsozialismus war die Deutsche Bank im Rahmen der so genannten Arisierung an der Enteignung jüdischer Bürger beteiligt, wie z. B. bei der Aronwerke Elektrizitäts-AG in Berlin. Die Beteiligung an der Arisierung von mehr als 330 Unternehmen (z. B. Bankhaus Mendelssohn, Bondi & Maron) erfolgte insbesondere durch gewährte Kredite, aber auch durch eigenen Erwerb und Weiterverkauf, wie bei der Hubertus AG des Petschek-Konzerns. Insgesamt war die Vermittlung von zu verkaufenden Vermögenswerten ein gewinnträchtiges Provisionsgeschäft und half so der nationalsozialistischen Diktatur bei der Umsetzung ihrer rassistischen Ziele.
Infolge der Besetzung Europas durch das nationalsozialistische Regime expandierte auch die Deutsche Bank und übernahm u. a. 1938 zuerst im Sudetenland, später auch in Böhmen und Mähren, die Böhmische Union-Bank sowie in Österreich bis 1942 komplett die Creditanstalt-Bankverein in Wien. Insbesondere die späteren Geschäfte der Böhmischen Union-Bank waren geprägt durch den Kauf arisierter (d. h. letztendlich enteigneter) Unternehmungen in Osteuropa und den Verkauf vor allem an die Reichswerke Hermann Göring oder an das Wirtschaftsimperium der SS. Auch die Deutsche Bank verdiente am Handel mit dem Gold ermordeter Juden sowie an der Finanzierung von Unternehmen, die in Auschwitz auf der Baustelle Bunawerk der I.G. Farben oder für die dortige SS tätig waren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von den US-Amerikanern erwogen, die Vorstandsmitglieder der Deutschen Bank und der anderen Großbanken in Nürnberg als Kriegsverbrecher anzuklagen, was jedoch nicht geschah, da sie nicht mit einer Verurteilung rechneten. Im Hinblick auf die Verstrickungen der drei deutschen Großbanken, zu denen auch die Dresdner Bank und die Commerzbank zählten, in die Nazi-Verbrechen empfahl die US-amerikanische Militärbehörde OMGUS noch vor den Nürnberger Urteilssprüchen die Zerschlagung dieses Bankengeflechts[15]. In der Ostzone (SBZ) wurden alle Großbanken enteignet und in den Westzonen insbesondere auf Initiative der USA dezentralisiert. Hintergrund hierfür war zum einen das vom New Deal geprägte Misstrauen der amerikanischen Verwaltung gegen eine Machtagglomeration des Big Business, zum anderen die Beteiligung der Großunternehmen an den Verbrechen des Nationalsozialismus.[14]
Dadurch war die Deutsche Bank ab dem 1. April 1948 mit zehn kleineren Regionalbanken tätig.
Die Bayerische Creditbank mit Sitz in München
Die Disconto Bank mit Sitz in Bremen
Die Hessische Bank mit Sitz in Frankfurt am Main
Die Südwestbank (Deutsche Bank) mit Sitz in Stuttgart/Mannheim
Die Norddeutsche Bank mit Sitz in Hamburg
Die Nordwestbank mit Sitz in Hannover
Die Rheinisch-Westfälische Bank AG mit Sitz in Düsseldorf
Die Oberrheinische Bank mit Sitz in Freiburg im Breisgau
Die Rheinische Kreditbank mit Sitz in Ludwigshafen
Die Württembergische Vereinsbank mit Sitz in Reutlingen
Rezentralisierung 1952–57 und Expansion ins Ausland
Angesichts der Auseinandersetzung mit der Sowjetunion, die aus Sicht der Westmächte eine Stärkung der marktwirtschaftlichen Ausrichtung, wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit der Bundesrepublik Deutschland geboten sein ließ, nahm der Druck auf die ehemaligen Großbanken und ihr altes Personal spätestens ab 1948 ab. Nach und nach rückte daher das alte Führungspersonal der Großbanken wieder in wesentliche Positionen der deutschen Finanzwelt, darunter Karl Blessing, Otto Schniewind und trotz anfänglichem amerikanischen Widerstand auch Hermann Josef Abs. Diese argumentierten zunehmend, dass eine Wiederzusammenführung der Banken für eine Stärkung der deutschen Wirtschaftskraft unabdingbar sei. Da die Vorbehalte der Alliierten nicht vollständig ausgeräumt werden konnten, argumentierten die Vertreter der Banken aus taktischen Gründen lediglich für eine teilweise Zusammenführung der Nachfolgeinstitute der ehemaligen Großbanken. Im Zuge des Koreakriegs und der Einführung der D-Mark waren diese Bemühungen erfolgreich. Das allgemein Großbankengesetz genannte Gesetz über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten vom 29. März 1952 bildete die Grundlage, dass die deutschen Großbanken in jeweils drei Nachfolgeinstitute ausgegründet wurden. Aus den zehn Regionalbanken der Deutschen Bank wurden dabei die drei Nachfolgebanken:
Norddeutsche Bank AG mit Sitz in Hamburg,
Süddeutsche Bank AG mit Sitz in München,
Rheinisch-Westfälische Bank AG mit Sitz in Düsseldorf.
Nachdem 1952 das Luxemburger Abkommen und 1953 unter wesentlicher Beteiligung von Abs das Londoner Schuldenabkommen abgeschlossen wurden, stieg die Kreditwürdigkeit Deutschlands. Der gleichzeitig einsetzende Exportboom machte eine Stärkung der deutschen Exportfinanzierung notwendig. Nachdem die Bundesrepublik 1955 weitere Souveränitätsrechte erhielt, war die weitere Konzentration des Bankwesens nur noch eine Frage der Zeit. Mit einem erneuten Gesetz über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten vom 24. Dezember 1956 wurde die rechtliche Möglichkeit zur endgültigen Zusammenführung der Nachfolgeinstitute geschaffen. Ende April 1957 fassten die drei Nachfolgeinstitute der Deutschen Bank die entsprechenden Beschlüsse, so dass am 2. Mai 1957 rückwirkend zum 1. Januar 1957 die heutige Deutsche Bank AG mit Sitz in Frankfurt am Main gegründet wurde. In West-Berlin firmierte die Bank zunächst unter dem Namen 'Berliner Diskonto-Bank AG' später unter 'Deutsche Bank Berlin AG'. Der Vorstandssprecher war Hermann Abs, der bereits seit 1938 im Vorstand der alten Deutschen Bank tätig war.
Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde 1990 das Filialnetz der Staatsbank der DDR übernommen. 1993 erreichte das Filialnetz der Deutschen Bank seine größte Dichte. Seitdem wurde die Anzahl der Filialen in Deutschland nach und nach reduziert.
Internationalisierung
Seit den 1980er Jahren expandiert die Deutsche Bank vor allem außerhalb der Bundesrepublik Deutschland. 1989 betrug die Bilanzsumme rund 202 Milliarden US-Dollar und es erfolgte im gleichen Jahr die Übernahme der britischen Investmentbank Morgan Grenfell in London. Die 1990er wurden geprägt von Bankgründungen und Übernahmen in Ost- und Südeuropa. 1998 wurde zum Preis von 16,5 Milliarden DM die US-amerikanische Investmentbank Bankers Trust in New York City übernommen. Mit über 12.000 Mitarbeitern in den USA verfügt die Bank hierdurch über ein wesentliches Standbein im internationalen Investment Banking. Allerdings hatte diese Fusion wenig Auswirkungen auf die europäischen Märkte. Im Laufe der Zeit wurde Bankers Trust vollständig in eine gemeinsame Organisation integriert und übernahm auch in den USA den Namen der Deutschen Bank.
Die Deutsche Bank ist inzwischen in vielen Ländern vertreten, teils unter eigenem Namen, teils über Beteiligungen. So ist u. a. in Russland, China und vor allem Indien starkes Wachstum zu verzeichnen, sehr starke Standbeine hat man in Europa bereits in Spanien, Italien, Belgien, Polen sowie Portugal.
Mitte bzw. Ende der 1990er Jahre wurde das Breitengeschäft mit den Privatkunden von der Bank ausgegliedert. Das Investmentbanking, die Firmenkunden und die vermögenden Privatkunden (Private Banking) und sehr vermögenden Kunden (Private Wealth Management) verblieb in der AG. Das Breitengeschäft wurde über die Bank 24 AG in die Nachfolgerin Deutsche Bank 24 transformiert, welche heute unter der Bezeichnung Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG firmiert. Inzwischen ist man bemüht, wieder eine Reintegration nach innen und außen zu betreiben und tritt wieder einheitlich auf.
Seit 2001 wird die Aktie der Deutschen Bank auch an der New York Stock Exchange gehandelt. Im gleichen Jahr führte die Deutsche Bank ihr Hypothekenbankgeschäft mit dem der Dresdner Bank und der Commerzbank in der Eurohypo AG zusammen. Im Jahr 2005 hat die Deutsche Bank ihren Anteil an der gemeinsamen Gesellschaft an die Commerzbank verkauft.
2006 erweiterte die Deutsche Bank ihr deutsches Privatkundengeschäft, indem sie im Juni 2006 die Berliner Bank und im August 2006 die norisbank erwarb. Im selben Jahr begann die Deutsche Bank damit, unter dem Label "Bankamız" bundesweit Bankdienstleistungen in türkischer Sprache anzubieten.
Mit einem Marktanteil von rund 25 Prozent ist die zur Unternehmensgruppe gehörende DWS Investments die größte deutsche Fondsgruppe. Auch europaweit ist die DWS-Gruppe mit mehr als 150 Milliarden Euro verwaltetem Fondsvermögen eine der führenden Publikumsfondsgesellschaften und auch im Islamic Banking spielt DWS inzwischen mit Partnern bei den „Global Playern“ mit. Hier unterhält die Deutsche Bank mit „Dar al Istithmar“ in London eine „Globale Denkfabrik“ für die Islamische Finanzindustrie.
Im Juli 2007 verkaufte die Deutsche Bank ihren Anteil von 13,2 Prozent an der Deutschen Beteiligungs AG. Im gleichen Monat erwarb die Deutsche Bank Abbey Life von der fünftgrößten britischen Bank Lloyds TSB. Der Preis für das Versicherungsunternehmen liegt bei 1,44 Mrd. Euro.
Ein Jahr später, im Juli 2008, kaufte die Bank den wesentlichen Teil des niederländischen Mittelstandsgeschäfts der ABN Amro für 709 Mio. Euro. Zwei Monate später, im September 2008, wurde die Übernahme der Postbank angekündigt, die der Offerte der spanischen Großbank Santander zuvorkam. In einem ersten Schritt will sich die Deutsche Bank mit knapp unter 30 Prozent an der größten deutschen Filialbank beteiligen. In den folgenden zwölf bis 35 Monaten kann der Anteil auf 50 Prozent plus eine Aktie ausgebaut werden. Der Kauf der Postbank wird mit mehr als 8 Mrd. Euro bewertet. Das positive Votum des Post-Aufsichtsrats wurde am 12. September bekannt gegeben. Am 22. September führte die Deutsche Bank eine Kapitalerhöhung über 2,2 Mrd. Euro zur Finanzierung des Kaufes der Postbank-Aktien durch. Am 7. Oktober wurde mitgeteilt, dass keine weiteren Kapitalmaßnahmen geplant seien.
Im März 2009 profitierte die Deutsche Bank von Staatshilfen der US-Regierung an den schwer angeschlagenen Versicherer AIG, aus denen dieser 11,8 Milliarden Dollar (9,1 Milliarden Euro) Verbindlichkeiten begleichen konnte.
Sonstige Persönlichkeiten
Ludwig Bamberger (1870–1872 im Verwaltungsrat)
Paul Jonas (1880–1887 im Vorstand)
Anton Adelssen (Bankhaus Adelssen & Co Berlin) Maßgebliches Gründungsmitglied der Deutschen Bank 1870 und im Verwaltungsrat von 1881 bis 1898 vertreten
Carl Klönne (1900–1914 im Vorstand)
Karl Helfferich (1908–1915 im Vorstand)
Emil Georg von Stauß (1915–1932 im Vorstand)
Maximilian Müller-Jabusch (1927–1940 Pressechef)
Hans Oesterlink (1934–1945 im Aufsichtsrat)
Clemens Plassmann (1940–1945 sowie 1957–1960 im Vorstand)
Herbert Zapp (1977–1994 im Vorstand)
Ellen Schneider-Lenné (1988–1996 im Vorstand)
Norbert Walter (Seit 1990 Chefvolkswirt)
Ronaldo H. Schmitz (1991–2000 im Vorstand)
Thomas R. Fischer (1998–2002 im Vorstand)
Tessen von Heydebreck (1994–2007 im Vorstand)
Parteispenden
Die Deutsche Bank gehört zu den größten juristischen Spendern in Deutschland und hat seit 2000 bereits mehr als 4,1 Millionen Euro an die Bundestagsparteien gespendet. Der Hauptanteil dieser Spendensumme (etwa 60 %) kommt der CDU zugute. Alleine im Wahlkampfjahr 2005 erhielt diese 400.000 Euro. Die FDP erhielt seit 2000 etwa ein Viertel der gesamten Spendensumme. Geringe Anteile gingen an die übrigen, im Bundestag vertretenen Parteien. Ein solches Spendenverhalten ist unter demokratischen Gesichtspunkten umstritten, da juristische Personen kein Wahlrecht besitzen und über solche Parteispenden die Möglichkeit haben, Einfluss auf die Parteipolitik zu nehmen.
Kultur und Gesellschaft
Die Abteilung Kultur und Gesellschaft wurde von 1995 bis 2000 durch die Witwe von Willy Brandt, Brigitte Seebacher-Brandt geleitet. Zum 125 jährigen Jubiläum 1994 wurde eine Kulturstiftung der Deutschen Bank mit einen Stiftungsvolumen von 100 Millionen DM ins Leben gerufen. Die jährliche Ausschüttung betrug 7 Millionen DM. Mit diesen Ausschüttungen wurden u.a. Projekte des Forschungsverbundes SED-Staat und der Forschungsstelle Osteuropa finanziert. Nach dem Jahr 2000 kamen die Stiftungsgelder vermehrt künstlerischen Projekten (Museen, Ausstellungen) zugute.
Schon zu Lebzeiten Willy Brandts wurde Brigitte Seebacher-Brandt in das Kuratorium der Alfred-Herrhausen-Gesellschaft berufen.
Quelle: Wikipedia.de
Entwicklung
Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main; im Volksmund werden die beiden Hochhäuser auch als „Soll“ und „Haben“ bezeichnet.
Zu Beginn wurde das Unternehmen von einem Direktorium geleitet. Der Verwaltungsrat hatte jedoch weitreichende Kontroll- und Entscheidungsrechte. Erst die Aktienrechtsreform von 1884 brachte die heute noch übliche Aufgabenteilung zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. Seitdem wurde der Vorstand von einem Vorstandssprecher geleitet, was die Rolle des Primus inter Pares verdeutlichen soll. Auch war es üblich, Entscheidungen einstimmig zu treffen. Die Umbenennung des Verwaltungsrates in Aufsichtsrat setzte die Bank erst nach Ausscheiden des langjährigen Vorsitzenden Adelbert Delbrück im Jahr 1889 um.
Im Januar 2002 beschloss die Deutsche Bank eine Änderung ihrer Führungsstruktur. Der Vorstand, bis dahin traditionell elfköpfig, konzentriert sich seitdem auf Strategie und Kontrolle, während das neue, offiziell unter dem Vorstand angesiedelte Gremium, das Group Executive Committee (GEC), im operativen Geschäft entscheidet. Dem GEC gehören neben dem Vorstand die Konzernbereichsleiter an, womit insbesondere die für das Investmentbanking und das internationale Geschäft verantwortlichen Londoner Deutschbanker erheblich an Einfluss gewonnen haben. Dies passt zu der schon unter Hilmar Kopper erdachten Strategie, das Unternehmen von einer deutschen Filialbank zum Weltkonzern umzubauen.
Am 1. Februar 2006 brach die Bank mit der Tradition des Vorstandssprechers und ernannte Josef Ackermann im Rahmen seiner Vertragsverlängerung zum Vorstandsvorsitzenden. Begründung war, dass man sich den allgemeinen Gepflogenheiten anpassen wollte.
Aufbauorganisation
Die Aufbauorganisation des Deutsche Bank Konzerns entspricht einer doppelten Matrix. Auf Konzernebene gibt es neben dem Vorstandsvorsitz drei zentrale Querschnittsfunktionen. Daneben besteht eine zentrale Verantwortung für die einzelnen Regionen, in denen die Deutsche Bank vertreten ist. Das operative Geschäft wird in Sparten geführt, die in Unternehmensbereiche und in einer weiteren Untergliederung zum Teil in Geschäftsbereiche unterteilt sind. Alle Leiter dieser Führungsorganisation bilden gemeinsam das Group Executive Committee des Konzerns.
Geschichte
Von 1870 bis zu Industrieprojekten 1880–1890
Seit dem Frühjahr 1869 hatte Adelbert Delbrück vergeblich versucht, das Bankhaus Mendelssohn von seiner Idee, eine große Bank zu schaffen, hauptsächlich für den überseeischen Handel, die uns unabhängig von England machen soll, zu überzeugen. Zuspruch fand er dagegen beim weitgereisten Bankier und Politiker Ludwig Bamberger, der zu jener Zeit südamerikanische und ostasiatische Kreditgeschäfte über London abwickeln musste und so das von Delbrück angesprochene Problem am eigenen Leib zu spüren hatte. Bamberger schrieb später in seinen Erinnerungen:
Diese Erfahrungen gaben den Anstoß, dass, als Ende der sechziger Jahre, bei meinem ersten längeren Aufenthalt in Berlin Adelbert Delbrück, der Chef des Bankhauses Delbrück, Leo & Co., mir von dem Unternehmen einer zu gründenden Deutschen Bank sprach mit der Aufforderung, mich an deren Bildung und Organisation zu beteiligen, ich willig darauf einging im Hinblick auf die dem deutschen Bankwesen nach transatlantischen Gebieten zu erobernde Ausdehnung, für die ich mir einige Kenntnisse zutraute.
In den nächsten Monaten warben Delbrück und Bamberger um weitere Unternehmer, die sich an dem Projekt beteiligen wollten. Dem Gründungskomitee gehörten schließlich an:
Hermann Zwicker (Bankhaus Gebr. Schickler, Berlin)
Anton Adelssen (Bankhaus Adelssen & Co Berlin)
Adelbert Delbrück
Heinrich Hardt (Hardt & Co., New York, Berlin)
Ludwig Bamberger
Victor Freiherr von Magnus
Adolph vom Rath (Bankhaus Deichmann & Co., Köln)
Gustav Kutter (Bankhaus Sulzbach, Frankfurt)
Gustav Müller (Württembergische Vereinsbank, Stuttgart)
Im Juli 1869 verabschiedete das Komitee eine Denkschrift, in der es hieß:
Die deutsche Flagge trägt den deutschen Namen jetzt in alle Welttheile, hier wäre ein weiterer Schritt getan, dem deutschen Namen in ferneren Gegenden Ehre zu machen und endlich Deutschland auf dem Felde der finanziellen Vermittelung eine Stellung zu erobern, - angemessen derjenigen, die unser Vaterland bereits auf dem Gebiete der Civilisation, des Wissens und der Kunst einnimmt. (...) Aber nicht ausschließlich deutsche Mitwirkung braucht dies Unternehmen zu stützen, das sich auf den cosmopolitischen Standpunkt stellen sollte.
Diese Denkschrift wurde dem Antrag auf Konzession zur Aktiengesellschaft, die bisher in Preußen nur einem Bankhaus, dem A. Schaaffhausen’schen Bankverein erteilt worden war, beigefügt.
Der Hauptsitz des Unternehmens sollte sich in Berlin befinden, nicht zuletzt, weil die Gründung der Deutschen Bank einem wahrhaft patriotischen Gedanken entsprungen sei.
Diese von Anfang an zugleich ökonomischen (...) und nationalen (...) Ziele schienen ausschlaggebend für die Erteilung der Konzession gewesen zu sein, jedenfalls wurde vom preußischen Handelsministerium bereits zwölf Tage nach der Gründungsversammlung, die am 22. Januar 1870 stattgefunden hatte, ein Vorbescheid herausgegeben. Das Verfahren war von Minister Itzenplitz und dem wohlwollenden Reichskanzler Otto von Bismarck vorangetrieben worden. Itzenplitz schrieb am 10. Februar 1870 an Bismarck:
Verfolgt und erreicht die Deutsche Bank ihren Zweck, so kann sie in der That von großer Bedeutung für die Entwicklung der Handelsverhältnisse werden. Von Wichtigkeit erscheint es uns, dass eine solche Gesellschaft in Berlin ihren Sitz hat.
Genau vier Wochen später, am 10. März, wurde durch allerhöchsten Erlass Sr. Majestät des Königs von Preussen das Gründungsstatut der Deutschen Bank genehmigt. Dieser Tag gilt als offizielles Gründungsdatum der Aktiengesellschaft. Das Aktienkapital betrug 5 Millionen Taler (15 Millionen Mark, heutiger Gegenwert ca. 1 Milliarde €).
Die Öffentlichkeit sah die Neugründung zunächst sehr kritisch. So bezweifelte die bissige Frankfurter Wirtschaftszeitung „Der Aktionär“ die Fähigkeit der Gründer ein derartiges Institut den modernen Anforderungen entsprechend zu leiten (...), selbst wenn es wahr sein sollte, dass die Bank bei den Riffpiraten, den Kaffern und bei den Schwarzfuß-Indianern Kommanditen errichten will.
Am 9. April 1870 nahm die Deutsche Bank ihren Geschäftsbetrieb in den eher bescheidenen Räumen in der Französischen Straße 21 auf.
Die ersten Direktoren waren Wilhelm Platenius, Georg von Siemens und Hermann Wallich.
Wie sich herausstellte, war Berlin für das internationale Geschäft weniger gut geeignet als etwa Hamburg oder Bremen. So entschloss man sich im Juli 1871, eine erste Zweigstelle in Bremen zu eröffnen. Ein Jahr später folgte Hamburg. Auch schien es notwendig, in der Welthandelsmetropole London präsent zu sein. Dies führte 1871 zur Gründung der „German Bank of London“, an der die Deutsche Bank zu über 40 % beteiligt war. Nachdem sich die Neugründung als verlustträchtig erwies, entschied man sich 1873 für die Eröffnung einer eigenen Zweigstelle („Deutsche Bank (Berlin) London Agency“). 1879 verkaufte man schließlich die Anteile an der „German Bank of London“ mit einem Verlust von 117.000 Mark.
Auch das Asiengeschäft, in das die Deutsche Bank 1872 mit der Eröffnung von Filialen in Shanghai und Yokohama eingestiegen war, brachte Verluste, da das Betriebskapital in Asien auf Silbervaluten beruhte, die 1873 entwertet wurden. 1875 mussten die Zweigstellen wieder geschlossen werden.
Von 1872 bis 1877 bzw. 1882 beteiligte sich die Deutsche Bank als Kommanditist bei Firmen in Paris und New York City.
1886 wurde mit der Gründung der Deutschen Übersee-Bank ein Schritt zur Erschließung des südamerikanischen Marktes gemacht, der auch einen Kurswechsel der Unternehmensstrategie erkennen lässt: War unter Adelbert Delbrück, der 1889 seinen Hut als Aufsichtsratsvorsitzender genommen hatte, versucht worden, den internationalen Markt langsam und mit der Gründung eigener Filialen zu erobern, so bemühten sich Hermann Wallich und Georg von Siemens, die nicht mehr den traditionellen Privatbankier darstellten, sondern zukunftsorientiert als Manager fungierten, den Überseemarkt durch Tochterinstitute zu beherrschen. Mit dieser neuen Form des Auslandsengagements entwickelte sich das Geschäft mit regelmäßigem, befriedigendem Fortschritt.
Davon zeugte u. A. auch der Bezug der prächtigen, neuen Zentrale 1879. Diverse Übernahmen, darunter die des Berliner Bankvereins (1876), der Deutschen Union-Bank (1876) und des Frankfurter Bankvereins (1886) ließen die Deutsche Bank zur größten des Deutschen Kaiserreiches aufsteigen, die großen Rivalen von Disconto-Gesellschaft und Dresdner Bank konnte man bereits 1876 hinter sich lassen.
Das Inlandsgeschäft beruhte vor allem auf den großen Depositenbeständen (1910: 558 Mio. Mark). Hermann Wallich sah dies als einzige Möglichkeit für dauerhafte Profilierung im Inland. Er warnte vor „verkappten Speculationen“ und lehnte es ab „den Schwerpunkt unseres Wirkungskreises in der Börse zu suchen.“
In der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg war der Ausbau des Filialnetzes nur ein zweitrangiges Ziel und alle wichtigen Geschäfte wickelte man über die Berliner Zentrale ab. Dennoch folgten auf Filialeröffnungen in Bremen und Hamburg auch Zweigstellen in Frankfurt (1886), München (1901), Leipzig (1901), Dresden (1901), Nürnberg; und Augsburg (1906).
Georg von Siemens legte seit dem Ausstieg Delbrücks sein Hauptaugenmerk auf den internationalen Geldverkehr einerseits (darunter besonders Südamerika und Ostasien, das Osmanische Reich, sowie in geringerem Maße die Deutschen Kolonien) und einen engen Kontakt zur deutschen Industrie andererseits. So war die Deutsche Bank seit 1874 das Kreditinstitut der Firma Krupp, später auch für die Textilindustrie. 1881 beteiligte sich die Deutsche Bank in Höhe von 2,5 Mio. Mark an der Übernahme der „Aktien-Gesellschaft für Anilinfabrikation“ (Vorläufer Gesellschaft der "BASF"). Weitere Großkunden waren Bayer (seit 1886) und BASF. Als Großaktionär hielt die Deutsche Bank Anteile der Firmen AEG (1887 hatte man deren Gründung finanziert) und Siemens & Halske. Des Weiteren war die Deutsche Bank auf Anraten Werner von Siemens' im Aufsichtsrat der Mannesmann-Röhrenwerke seit 1890 vertreten und hielt Mannesmann-Aktien im Wert von 3 Mio. Mark. Außerdem finanzierte das Institut die Umwandlung der Siemens-Schuckertwerke in eine Aktiengesellschaft
1909 wechselte Carl Klönne in den Vorstand der Deutschen Bank. Siemens war es gelungen, einen der profiliertesten Experten für Unternehmensfinanzierung insbesondere im Bereich der westdeutschen Kohle- und Stahlindustrie für das Institut zu gewinnen. Mit ihm begann nicht nur eine enge Zusammenarbeit mit der Essener Credit-Anstalt (1903), sondern zu Klönnes angestammten Großkunden, darunter der Bochumer Verein, der Schalker Verein, die Harpener Bergbaugesellschaft und der Essener Bergwerksverein König Wilhelm. Das Industriegeschäft war dank Klönne erstmals auf eine breite Grundlage gestellt. Klönne pflegte auch einen regen Briefverkehr mit August Thyssen.
Währenddessen entwickelte sich das Überseegeschäft in rasanter Geschwindigkeit. Hatte die Deutsche Überseeische Bank 1893 noch knapp 1,7 Mrd. Mark Umsatz gemacht, so betrug er 1899 5,6 Mrd. Mark und 1913 fast 22 Mrd. Mark. Die Banco Alemán Transatlántico erwies sich als wichtige Stütze des Geschäfts der Deutschen Bank. Die gute Entwicklung in Argentinien, woher 1900 20 % der Weltproduktion an Weizen stammten, ließ auf weiteres Wachstum am boomenden Südamerika-Markt hoffen.
Als 1895 die Disconto-Gesellschaft die Bank für Chile und Deutschland mit Filialen in Berlin und Valparaíso gründete, zögerte auch die Banco Alemán Transatlántico nicht lange mit einer Filialeneröffnung in Chile. Die dezentrale Wirtschaftsstruktur Chiles machte die Eröffnung weiterer Zweigstellen notwendig, 1897 in Iquique und Santiago de Chile. Trotz der großen Wirtschaftskrise in Chile 1898 wurde das Filialnetz immer engmaschiger, als Concepción und Valdivia folgten. Auch in Argentinien wurden weitere Niederlassungen gegründet, bis zum Ersten Weltkrieg in Bahia Blanca, Cordoba, San Miguel de Tucumán, Bell-Ville, Mendoza und Rosario. Schließlich folgte die Expansion nach ganz Lateinamerika: Mexiko (1902), Peru und Bolivien (1905), Uruguay (1906) und Brasilien (1911, São Paulo und Rio de Janeiro).
Zur Ergänzung wurde mit einem weiteren Tochterinstitut, der Zentralamerika-Bank, der mittelamerikanische Markt versorgt. Initiator dieser beispiellosen Expansion war Ludwig Roland-Lücke, von 1894 bis 1907 Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und Direktor der Deutschen Überseeischen Bank. Ein gemeinsames Projekt von Deutscher Bank und der AEG, die Deutsch-Überseeische Elekticitäts-Gesellschaft (1898 ins Leben gerufen) war bereits 1909 das größte Stromversorgungsunternehmen Argentiniens und warf satte Gewinne ab.
Nach dem Scheitern der eigenen Filialen in Ostasien startete man 1899 mit der Gründung der Deutsch-Asiatischen Bank, einer weiteren Tochterfirma, einen neuen Anlauf auf den Markt des Fernen Ostens. Dies bedeutete auch das erste gemeinsame Projekt mit der Disconto-Gesellschaft, deren Geschäftsführer Adolph von Hansemann die Neugründung angeregt hatte. Das in Shanghai ansässige, neue Institut, das sich am Anfang auf Handelsfinanzierung beschränkte, hatte zu Beginn mit starker (vor allem britischer) Konkurrenz zu kämpfen. Bis 1913 entwickelte sich die Deutsch-Asiatische Bank mit Erfolg und es konnten sieben Zweigstellen in China (darunter auch Hongkong und Tsingtao), zwei in Japan (Yokohama und Kobe), sowie jeweils eine in Singapur und Kalkutta eröffnet werden. Die Deutsch-Asiatische Bank war die Vorgängerin der Deutschen Bank (Asia Pacific), die bis heute als Konzerntochter der Deutschen Bank in großem Stil im asiatischen Raum agiert.
Georg von Siemens sah ebenso auf dem amerikanischen Markt große Chancen. 1883 schrieb er an Kilian von Steiner:
„Ich glaube, dass wir in Berlin auch an die amerikanischen Sachen heranmüssen, schließlich liegt uns Amerika näher als Italien, trotz des Gotthards“
So freute er sich ganz besonders, als er noch im selben Jahr auf die pompöse Eröffnungsfeier der Northern Pacific Railroad eingeladen wurde. Vom redegewandten Präsidenten der Bahnlinie, Henry Villard, und der glanzvollen Festivität geblendet, stimmte Siemens im Überschwang der Beteiligung an der in prekärer finanzieller Lage befindlichen Northern Pacific-Bahnlinie zu. Noch während der Feier verlor die Aktie beinahe die Hälfte ihres Wertes. Doch Siemens blieb bei seinem Entschluss und rief währenddessen die Deutsch-Amerikanische Treuhand-Gesellschaft AG zur Förderung deutscher Investitionen in den USA mit einem Kapital von 20 Mio. Mark ins Leben. Bis 1895 war der Northern Pacific weiter auf Talfahrt, bevor sich mit James J. Hill eine Kooperation mit der Great Northern Railway ergab. 1896 hatte der Kurs wieder seinen Einführungswert erreicht. Dennoch blieb der Northern Pacific ein Verlustgeschäft von mehreren Millionen Mark. Georg von Siemens, für den das ganze ohnehin ein herber Rückschlag war, stellte zur Deckung des finanziellen Verlustes einen großen Teil seines eigenen Vermögens bereit.
Am 27. Juni 1903 kam es zu einer Einigung zwischen dem Wiener Bankverein, der Deutschen Bank und der rumänischen Regierung: Die Deutsche Bank hatte sich entschlossen, die Mehrheit des rumänischen Erdölunternehmens Steaua Romana zu übernehmen und Arthur von Gwinner mehr Verhandlungsgeschick bewiesen, als die Vertreter von John D. Rockefellers Standard Oil Company und der Disconto-Gesellschaft. Danach folgte die Reorganisation der Erdölgesellschaft. Ein Jahr nach Erwerb von Steaua fasste die Deutsche Bank ihre gesamte Aktivität im Erölgeschäft in einer Holding zusammen, in der auch die Deutsche Petroleum-Aktiengesellschaft (DPAG) zu finden war.
Über das Engagement beim Erdöl machte Emil Georg von Stauß Karriere: 1904 noch Generaldirektor der DPAG, übernahm er 1914 die Leitung der Steaua und 1915 die Vorstandsmitgliedschaft der Deutschen Bank. Durch das Zuvorkommen beim Erwerb der Steaua verschärfte sich die Rivalität zwischen Disconto-Gesellschaft und Deutscher Bank. Zudem verkaufte Standard Oil immer dort sein Öl, wo ein Tag später die Öllieferung der Erdöl-Holding der Deutschen Bank ankommen sollte. So rentierte sich das Geschäft absolut nicht und die englischen Teilhaber der Holding bemerkten, man solle doch das Zeug lieber in den Rhein gießen. In dieser verzwickten Lage sah sich Gwinner genötigt, mit den Amerikanern zu verhandeln, was 1907 dazu führte, dass Standard Oil die deutschen Öl- und Petroleum-Preise diktieren konnte. Gwinner protestierte bei der Reichsregierung und forderte die Errichtung eines Reichspetroleummonopols, was aber bis zuletzt am Veto der Disconto-Gesellschaft scheiterte, die einen Kooperationspakt mit Standard Oil unterzeichnet hatte. Rückblickend schrieb Arthur von Gwinner:
Schließlich hat die Deutsche Bank sogar viel Geld an dem Geschäft verdient. Doch wenn ich's noch einmal zu tun hätte, würde ich die Petroleumgeschäfte als Bankmann nie wieder anrühren.
Zu den größten Industrie-Projekten der ersten Jahrzehnte zählte auch die Finanzierung der Bagdadbahn (Osmanisches Reich, 1888).
Filialnetz und Fusionen bis 1929
Zunächst wuchs das innerdeutsche Filialnetz nur langsam. Die ersten Filialen wurden in den Hafenstädten Bremen 1871 und Hamburg 1872 gegründet. 1886 wurde der Frankfurter Bank-Verein übernommen, 1892 eine Filiale in München errichtet. 1901 übernahm die Deutsche Bank das im Bau befindliche Gebäude der insolvent gewordenen Leipziger Bank, im gleichen Jahr wurden in Dresden, 1905 in Nürnberg und 1906 in Augsburg Filialen gegründet.
Die regionale Präsenz wurde zu Beginn „befreundeten“ Banken überlassen, an denen die Deutsche Bank beteiligt war. Ab 1914 fusionierte die Deutsche Bank mit einigen dieser Regionalbanken, so 1914 mit der Bergisch-Märkischen Bank in (Wuppertal-)Elberfeld und 1917 mit der Norddeutschen Creditanstalt in Königsberg und dem Schlesischen Bankverein in Breslau. Dadurch entstand mit 38 neuen Niederlassungen eine Filialbank und gleichzeitig die größte Universalbank der Welt. Während des Ersten Weltkrieges konnte die Deutsche Bank 6,5 Mrd. Mark Reichsanleihen unterbringen und zählte 1917 zu den Mitbegründern der Universum-Film-Aktiengesellschaft UFA. Diese sollte im Auftrag der Militärverwaltung das neue Medium Film zu einer effektiveren Propaganda nutzen.
In der Weimarer Republik expandierte die Deutsche Bank weiter durch Fusionen, Übernahmen oder Aktientausch mit vielen Regionalbanken, so
1920 mit der Hannoverschen Bank in Hannover, der Braunschweiger Privatbank AG, der Privatbank zu Gotha, dem Elberfelder Bankverein in Elberfeld
1922 Übernahme von Niederlassungen der Pfälzischen Bank (Ludwigshafen) in Bayern und Frankfurt.
1923 betrug die Anzahl der Niederlassungen 146. Es folgten noch
1924 die Württembergische Vereinsbank in Stuttgart,
1925 die Essener Credit-Anstalt in Essen und die Siegener Bank,
1927 die Lübecker Privatbank in Lübeck,
1928 die Hildesheimer Bank und die Osnabrücker Bank.
1929 erfolgte schließlich die Megafusion mit dem großen Rivalen, der Disconto-Gesellschaft, zur „Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft“, mit 289 Niederlassungen. In der neuen Bank gingen außerdem die Norddeutsche Bank aus Hamburg, der A. Schaaffhausen'sche Bankverein aus Köln, die Rheinische Creditbank aus Mannheim, das Bankhaus Böcking, Karcher & Cie aus Kaiserslautern sowie die Süddeutsche Disconto-Gesellschaft aus Mannheim auf.
NS-Zeit und die Folgen
Die Machtübernahme der Nazis hatte direkte Folgen in der Führung der Bank. So wurde der jüdische Vorstandssprecher Oscar Wassermann noch vor der Hauptversammlung im Juni 1933 vorzeitig entfernt und durch den assimilierten Juden Georg Solmssen (eigentlich: Salomonsohn) ersetzt, der aber seinerseits 1934 durch einen Nichtjuden ersetzt wurde.
Aus der Gründergeneration war Max Steinthal im Aufsichtsrat der Bank verblieben, schied aber 1935 aus, um der Bank "keine Schwierigkeiten zu machen". Er und seine Frau Fanny wurden später enteignet und starben 1940 mittellos im Hotel Eden Berlin. Der Vorstandsvorsitzende Josef Ackermann stellte 2008 die an diese und andere tragischen Biographien erinnernden Stipendien am Abraham-Geiger-Kolleg Potsdam ein und erntete dafür Kritik aus dem Deutschen Bundestag, weil er sich der historischen Verantwortung der Bank nicht stellen wolle.
Während der Zeit des Nationalsozialismus war die Deutsche Bank im Rahmen der so genannten Arisierung an der Enteignung jüdischer Bürger beteiligt, wie z. B. bei der Aronwerke Elektrizitäts-AG in Berlin. Die Beteiligung an der Arisierung von mehr als 330 Unternehmen (z. B. Bankhaus Mendelssohn, Bondi & Maron) erfolgte insbesondere durch gewährte Kredite, aber auch durch eigenen Erwerb und Weiterverkauf, wie bei der Hubertus AG des Petschek-Konzerns. Insgesamt war die Vermittlung von zu verkaufenden Vermögenswerten ein gewinnträchtiges Provisionsgeschäft und half so der nationalsozialistischen Diktatur bei der Umsetzung ihrer rassistischen Ziele.
Infolge der Besetzung Europas durch das nationalsozialistische Regime expandierte auch die Deutsche Bank und übernahm u. a. 1938 zuerst im Sudetenland, später auch in Böhmen und Mähren, die Böhmische Union-Bank sowie in Österreich bis 1942 komplett die Creditanstalt-Bankverein in Wien. Insbesondere die späteren Geschäfte der Böhmischen Union-Bank waren geprägt durch den Kauf arisierter (d. h. letztendlich enteigneter) Unternehmungen in Osteuropa und den Verkauf vor allem an die Reichswerke Hermann Göring oder an das Wirtschaftsimperium der SS. Auch die Deutsche Bank verdiente am Handel mit dem Gold ermordeter Juden sowie an der Finanzierung von Unternehmen, die in Auschwitz auf der Baustelle Bunawerk der I.G. Farben oder für die dortige SS tätig waren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von den US-Amerikanern erwogen, die Vorstandsmitglieder der Deutschen Bank und der anderen Großbanken in Nürnberg als Kriegsverbrecher anzuklagen, was jedoch nicht geschah, da sie nicht mit einer Verurteilung rechneten. Im Hinblick auf die Verstrickungen der drei deutschen Großbanken, zu denen auch die Dresdner Bank und die Commerzbank zählten, in die Nazi-Verbrechen empfahl die US-amerikanische Militärbehörde OMGUS noch vor den Nürnberger Urteilssprüchen die Zerschlagung dieses Bankengeflechts[15]. In der Ostzone (SBZ) wurden alle Großbanken enteignet und in den Westzonen insbesondere auf Initiative der USA dezentralisiert. Hintergrund hierfür war zum einen das vom New Deal geprägte Misstrauen der amerikanischen Verwaltung gegen eine Machtagglomeration des Big Business, zum anderen die Beteiligung der Großunternehmen an den Verbrechen des Nationalsozialismus.[14]
Dadurch war die Deutsche Bank ab dem 1. April 1948 mit zehn kleineren Regionalbanken tätig.
Die Bayerische Creditbank mit Sitz in München
Die Disconto Bank mit Sitz in Bremen
Die Hessische Bank mit Sitz in Frankfurt am Main
Die Südwestbank (Deutsche Bank) mit Sitz in Stuttgart/Mannheim
Die Norddeutsche Bank mit Sitz in Hamburg
Die Nordwestbank mit Sitz in Hannover
Die Rheinisch-Westfälische Bank AG mit Sitz in Düsseldorf
Die Oberrheinische Bank mit Sitz in Freiburg im Breisgau
Die Rheinische Kreditbank mit Sitz in Ludwigshafen
Die Württembergische Vereinsbank mit Sitz in Reutlingen
Rezentralisierung 1952–57 und Expansion ins Ausland
Angesichts der Auseinandersetzung mit der Sowjetunion, die aus Sicht der Westmächte eine Stärkung der marktwirtschaftlichen Ausrichtung, wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit der Bundesrepublik Deutschland geboten sein ließ, nahm der Druck auf die ehemaligen Großbanken und ihr altes Personal spätestens ab 1948 ab. Nach und nach rückte daher das alte Führungspersonal der Großbanken wieder in wesentliche Positionen der deutschen Finanzwelt, darunter Karl Blessing, Otto Schniewind und trotz anfänglichem amerikanischen Widerstand auch Hermann Josef Abs. Diese argumentierten zunehmend, dass eine Wiederzusammenführung der Banken für eine Stärkung der deutschen Wirtschaftskraft unabdingbar sei. Da die Vorbehalte der Alliierten nicht vollständig ausgeräumt werden konnten, argumentierten die Vertreter der Banken aus taktischen Gründen lediglich für eine teilweise Zusammenführung der Nachfolgeinstitute der ehemaligen Großbanken. Im Zuge des Koreakriegs und der Einführung der D-Mark waren diese Bemühungen erfolgreich. Das allgemein Großbankengesetz genannte Gesetz über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten vom 29. März 1952 bildete die Grundlage, dass die deutschen Großbanken in jeweils drei Nachfolgeinstitute ausgegründet wurden. Aus den zehn Regionalbanken der Deutschen Bank wurden dabei die drei Nachfolgebanken:
Norddeutsche Bank AG mit Sitz in Hamburg,
Süddeutsche Bank AG mit Sitz in München,
Rheinisch-Westfälische Bank AG mit Sitz in Düsseldorf.
Nachdem 1952 das Luxemburger Abkommen und 1953 unter wesentlicher Beteiligung von Abs das Londoner Schuldenabkommen abgeschlossen wurden, stieg die Kreditwürdigkeit Deutschlands. Der gleichzeitig einsetzende Exportboom machte eine Stärkung der deutschen Exportfinanzierung notwendig. Nachdem die Bundesrepublik 1955 weitere Souveränitätsrechte erhielt, war die weitere Konzentration des Bankwesens nur noch eine Frage der Zeit. Mit einem erneuten Gesetz über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten vom 24. Dezember 1956 wurde die rechtliche Möglichkeit zur endgültigen Zusammenführung der Nachfolgeinstitute geschaffen. Ende April 1957 fassten die drei Nachfolgeinstitute der Deutschen Bank die entsprechenden Beschlüsse, so dass am 2. Mai 1957 rückwirkend zum 1. Januar 1957 die heutige Deutsche Bank AG mit Sitz in Frankfurt am Main gegründet wurde. In West-Berlin firmierte die Bank zunächst unter dem Namen 'Berliner Diskonto-Bank AG' später unter 'Deutsche Bank Berlin AG'. Der Vorstandssprecher war Hermann Abs, der bereits seit 1938 im Vorstand der alten Deutschen Bank tätig war.
Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde 1990 das Filialnetz der Staatsbank der DDR übernommen. 1993 erreichte das Filialnetz der Deutschen Bank seine größte Dichte. Seitdem wurde die Anzahl der Filialen in Deutschland nach und nach reduziert.
Internationalisierung
Seit den 1980er Jahren expandiert die Deutsche Bank vor allem außerhalb der Bundesrepublik Deutschland. 1989 betrug die Bilanzsumme rund 202 Milliarden US-Dollar und es erfolgte im gleichen Jahr die Übernahme der britischen Investmentbank Morgan Grenfell in London. Die 1990er wurden geprägt von Bankgründungen und Übernahmen in Ost- und Südeuropa. 1998 wurde zum Preis von 16,5 Milliarden DM die US-amerikanische Investmentbank Bankers Trust in New York City übernommen. Mit über 12.000 Mitarbeitern in den USA verfügt die Bank hierdurch über ein wesentliches Standbein im internationalen Investment Banking. Allerdings hatte diese Fusion wenig Auswirkungen auf die europäischen Märkte. Im Laufe der Zeit wurde Bankers Trust vollständig in eine gemeinsame Organisation integriert und übernahm auch in den USA den Namen der Deutschen Bank.
Die Deutsche Bank ist inzwischen in vielen Ländern vertreten, teils unter eigenem Namen, teils über Beteiligungen. So ist u. a. in Russland, China und vor allem Indien starkes Wachstum zu verzeichnen, sehr starke Standbeine hat man in Europa bereits in Spanien, Italien, Belgien, Polen sowie Portugal.
Mitte bzw. Ende der 1990er Jahre wurde das Breitengeschäft mit den Privatkunden von der Bank ausgegliedert. Das Investmentbanking, die Firmenkunden und die vermögenden Privatkunden (Private Banking) und sehr vermögenden Kunden (Private Wealth Management) verblieb in der AG. Das Breitengeschäft wurde über die Bank 24 AG in die Nachfolgerin Deutsche Bank 24 transformiert, welche heute unter der Bezeichnung Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG firmiert. Inzwischen ist man bemüht, wieder eine Reintegration nach innen und außen zu betreiben und tritt wieder einheitlich auf.
Seit 2001 wird die Aktie der Deutschen Bank auch an der New York Stock Exchange gehandelt. Im gleichen Jahr führte die Deutsche Bank ihr Hypothekenbankgeschäft mit dem der Dresdner Bank und der Commerzbank in der Eurohypo AG zusammen. Im Jahr 2005 hat die Deutsche Bank ihren Anteil an der gemeinsamen Gesellschaft an die Commerzbank verkauft.
2006 erweiterte die Deutsche Bank ihr deutsches Privatkundengeschäft, indem sie im Juni 2006 die Berliner Bank und im August 2006 die norisbank erwarb. Im selben Jahr begann die Deutsche Bank damit, unter dem Label "Bankamız" bundesweit Bankdienstleistungen in türkischer Sprache anzubieten.
Mit einem Marktanteil von rund 25 Prozent ist die zur Unternehmensgruppe gehörende DWS Investments die größte deutsche Fondsgruppe. Auch europaweit ist die DWS-Gruppe mit mehr als 150 Milliarden Euro verwaltetem Fondsvermögen eine der führenden Publikumsfondsgesellschaften und auch im Islamic Banking spielt DWS inzwischen mit Partnern bei den „Global Playern“ mit. Hier unterhält die Deutsche Bank mit „Dar al Istithmar“ in London eine „Globale Denkfabrik“ für die Islamische Finanzindustrie.
Im Juli 2007 verkaufte die Deutsche Bank ihren Anteil von 13,2 Prozent an der Deutschen Beteiligungs AG. Im gleichen Monat erwarb die Deutsche Bank Abbey Life von der fünftgrößten britischen Bank Lloyds TSB. Der Preis für das Versicherungsunternehmen liegt bei 1,44 Mrd. Euro.
Ein Jahr später, im Juli 2008, kaufte die Bank den wesentlichen Teil des niederländischen Mittelstandsgeschäfts der ABN Amro für 709 Mio. Euro. Zwei Monate später, im September 2008, wurde die Übernahme der Postbank angekündigt, die der Offerte der spanischen Großbank Santander zuvorkam. In einem ersten Schritt will sich die Deutsche Bank mit knapp unter 30 Prozent an der größten deutschen Filialbank beteiligen. In den folgenden zwölf bis 35 Monaten kann der Anteil auf 50 Prozent plus eine Aktie ausgebaut werden. Der Kauf der Postbank wird mit mehr als 8 Mrd. Euro bewertet. Das positive Votum des Post-Aufsichtsrats wurde am 12. September bekannt gegeben. Am 22. September führte die Deutsche Bank eine Kapitalerhöhung über 2,2 Mrd. Euro zur Finanzierung des Kaufes der Postbank-Aktien durch. Am 7. Oktober wurde mitgeteilt, dass keine weiteren Kapitalmaßnahmen geplant seien.
Im März 2009 profitierte die Deutsche Bank von Staatshilfen der US-Regierung an den schwer angeschlagenen Versicherer AIG, aus denen dieser 11,8 Milliarden Dollar (9,1 Milliarden Euro) Verbindlichkeiten begleichen konnte.
Sonstige Persönlichkeiten
Ludwig Bamberger (1870–1872 im Verwaltungsrat)
Paul Jonas (1880–1887 im Vorstand)
Anton Adelssen (Bankhaus Adelssen & Co Berlin) Maßgebliches Gründungsmitglied der Deutschen Bank 1870 und im Verwaltungsrat von 1881 bis 1898 vertreten
Carl Klönne (1900–1914 im Vorstand)
Karl Helfferich (1908–1915 im Vorstand)
Emil Georg von Stauß (1915–1932 im Vorstand)
Maximilian Müller-Jabusch (1927–1940 Pressechef)
Hans Oesterlink (1934–1945 im Aufsichtsrat)
Clemens Plassmann (1940–1945 sowie 1957–1960 im Vorstand)
Herbert Zapp (1977–1994 im Vorstand)
Ellen Schneider-Lenné (1988–1996 im Vorstand)
Norbert Walter (Seit 1990 Chefvolkswirt)
Ronaldo H. Schmitz (1991–2000 im Vorstand)
Thomas R. Fischer (1998–2002 im Vorstand)
Tessen von Heydebreck (1994–2007 im Vorstand)
Parteispenden
Die Deutsche Bank gehört zu den größten juristischen Spendern in Deutschland und hat seit 2000 bereits mehr als 4,1 Millionen Euro an die Bundestagsparteien gespendet. Der Hauptanteil dieser Spendensumme (etwa 60 %) kommt der CDU zugute. Alleine im Wahlkampfjahr 2005 erhielt diese 400.000 Euro. Die FDP erhielt seit 2000 etwa ein Viertel der gesamten Spendensumme. Geringe Anteile gingen an die übrigen, im Bundestag vertretenen Parteien. Ein solches Spendenverhalten ist unter demokratischen Gesichtspunkten umstritten, da juristische Personen kein Wahlrecht besitzen und über solche Parteispenden die Möglichkeit haben, Einfluss auf die Parteipolitik zu nehmen.
Kultur und Gesellschaft
Die Abteilung Kultur und Gesellschaft wurde von 1995 bis 2000 durch die Witwe von Willy Brandt, Brigitte Seebacher-Brandt geleitet. Zum 125 jährigen Jubiläum 1994 wurde eine Kulturstiftung der Deutschen Bank mit einen Stiftungsvolumen von 100 Millionen DM ins Leben gerufen. Die jährliche Ausschüttung betrug 7 Millionen DM. Mit diesen Ausschüttungen wurden u.a. Projekte des Forschungsverbundes SED-Staat und der Forschungsstelle Osteuropa finanziert. Nach dem Jahr 2000 kamen die Stiftungsgelder vermehrt künstlerischen Projekten (Museen, Ausstellungen) zugute.
Schon zu Lebzeiten Willy Brandts wurde Brigitte Seebacher-Brandt in das Kuratorium der Alfred-Herrhausen-Gesellschaft berufen.
Quelle: Wikipedia.de
Citibank
Die Citibank ist einer der größten Finanzdienstleister der Welt für Privatkunden. Sie gehört zur Citigroup und hat ihren Hauptsitz in New York.
Geschichte
Sie wurde 1812 als City Bank of New York gegründet. 1894 wurde sie die größte Bank der USA. 1902 begann sie, international zu expandieren und wurde die erste große US-Bank mit einer Auslandsabteilung. Bis 1930 wurde sie die weltgrößte Bank mit 100 Filialen in 23 Ländern außerhalb der USA. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg betreute die Bank die amerikanischen Geschäfte (z. B. Ford und Standard Oil) des Nazi-Regimes. 1955 wurde sie in The First National City Bank of New York umbenannt, 1962 in First National City Bank und 1976 in Citibank. 1989 betrug die Bilanzsumme der damals als Citicorp firmierenden Muttergesellschaft rund 227 Milliarden US-Dollar.
Als Grund für die Schreibweise mit 'i' wird oft angegeben, dass die Schreibweise aufgrund von Problemen der Fernschreiber mit dem 'Y' gewählt wurde. Mal wird behauptet, die Fernschreiber hätten keine 'Y'-Taste gehabt, mal dass das Fernschreib-Alphabet kein 'Y' enthalten habe. Was tatsächlich der Grund für die Wahl der Schreibweise war, ist aber durch keine verlässliche Quelle belegt.
Internationale Präsenz
Die Citibank ist laut eigenen Angaben in über 100 Ländern auf 6 Kontinenten vertreten.
Im Juli 2008 wurde bekannt gegeben, dass der Crédit Mutuel das deutsche Privatkundengeschäft der Citibank kauft, der Preis beträgt 4,9 Milliarden Euro zuzüglich der im Geschäftsjahr 2008 bis zum Zeitpunkt der Übernahme erzielten Gewinne. Crédit Mutuel darf die Marke Citibank in Deutschland bis März 2010 unter Lizenz weiter nutzen. Die Firmenkundenaktivitäten, zusammengefasst in der Citigroup Global Markets Deutschland AG & Co. KGaA in Frankfurt am Main, verbleiben jedoch weiterhin bei der Gruppe.
Quelle Wikipedia.de
Geschichte
Sie wurde 1812 als City Bank of New York gegründet. 1894 wurde sie die größte Bank der USA. 1902 begann sie, international zu expandieren und wurde die erste große US-Bank mit einer Auslandsabteilung. Bis 1930 wurde sie die weltgrößte Bank mit 100 Filialen in 23 Ländern außerhalb der USA. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg betreute die Bank die amerikanischen Geschäfte (z. B. Ford und Standard Oil) des Nazi-Regimes. 1955 wurde sie in The First National City Bank of New York umbenannt, 1962 in First National City Bank und 1976 in Citibank. 1989 betrug die Bilanzsumme der damals als Citicorp firmierenden Muttergesellschaft rund 227 Milliarden US-Dollar.
Als Grund für die Schreibweise mit 'i' wird oft angegeben, dass die Schreibweise aufgrund von Problemen der Fernschreiber mit dem 'Y' gewählt wurde. Mal wird behauptet, die Fernschreiber hätten keine 'Y'-Taste gehabt, mal dass das Fernschreib-Alphabet kein 'Y' enthalten habe. Was tatsächlich der Grund für die Wahl der Schreibweise war, ist aber durch keine verlässliche Quelle belegt.
Internationale Präsenz
Die Citibank ist laut eigenen Angaben in über 100 Ländern auf 6 Kontinenten vertreten.
Im Juli 2008 wurde bekannt gegeben, dass der Crédit Mutuel das deutsche Privatkundengeschäft der Citibank kauft, der Preis beträgt 4,9 Milliarden Euro zuzüglich der im Geschäftsjahr 2008 bis zum Zeitpunkt der Übernahme erzielten Gewinne. Crédit Mutuel darf die Marke Citibank in Deutschland bis März 2010 unter Lizenz weiter nutzen. Die Firmenkundenaktivitäten, zusammengefasst in der Citigroup Global Markets Deutschland AG & Co. KGaA in Frankfurt am Main, verbleiben jedoch weiterhin bei der Gruppe.
Quelle Wikipedia.de
Kaydol:
Kayıtlar (Atom)